News:Nachhaltige Gebäude sind bares Geld wert
von Annette Gauger
Dass energiesparende Gebäude für niedrigere Kosten sorgen, ist keine große Neuigkeit. Eine Studie des Immobiliendienstleisters und -investors CBRE zeigt nun Schwarz auf Weiß, wie der Marktwert von Gebäuden sogar steigt, wenn diese ein offizielles Nachhaltigkeitszertifikat besitzen.
Es ist nicht nur eine gute Nachricht für die Umwelt, sondern auch für Bestandshalter: Nachhaltige Immobilien lohnen sich immer mehr. Der Besitz einer entsprechenden Zertifizierung führt im Schnitt zu einer um sieben Prozent höheren Mietleistung, in Wien beträgt das Premium sogar zehn Prozent und in Düsseldorf elf Prozent. Berlin, Frankfurt am Main, Hamburg und München liegen dagegen unter diesem Mittelwert. Für die Untersuchung hat CBRE als Vergleichsgruppe Gebäude mit ähnlicher Größe, Lage, Alter und Renovierungsgeschichte aus 40 europäischen Städten herangezogen. Bei einer ähnlichen Studie im vergangenen Jahr lag der „Nachhaltigkeitsaufschlag“ noch bei 5,5 Prozent.
Bereiche in denen Vorteile erkennbar wären sind vor allem Cashflow-relevante Faktoren wie Mietwachstumsrate, Belegungsgrad, Abschreibungen und Renditen. Im Untersuchungszeitraum vom ersten Halbjahr 2019 bis zum ersten Halbjahr 2023 sei der Anteil an zertifizierten Bürogebäuden von 15 Prozent auf 22 Prozent gestiegen. Wobei sich die Quote dieser Büroflächen in den deutschsprachigen Städten, abgesehen von Frankfurt, klar unter dem sonstigen Durchschnitt befindet. Unter Betrachtung der Projektpipelines ist ein weiteres Wachstum zu erwarten. Dass die Nachfrage besteht, stellt sich in der Studie ebenfalls klar heraus. Knapp über ein Drittel aller tatsächlich vermieteten Büroflächen befinden sich bereits in als nachhaltig ausgewiesenen Gebäuden, was über dem Anteil der zertifizierten Flächen am Gesamtbestand liegt.
Rechtliche Sicherheit muss gegeben sein
Nachdem Mietkunden vermehrt besonders energieeffiziente Objekte nachfragen profitieren von der erhobenen Entwicklung vor allem Eigentümer:innen, die ihr Portfolio möglichst früh dementsprechend gestalten. Trotzdem fällt die Entscheidung einen entsprechenden offiziellen Nachweis anzustreben oft recht spät im Entwicklungsprozess von Projekten. Dies führen die Studienautor:innen vor allem auf die oft nicht ganz sichere Rechtslage zurück, da die gesetzlichen Kriterien die zu erfüllen sind, sukzessive und vor allem oft in recht kurzen Zeiträumen strenger werden. Was heute also Brief und Siegel von staatlicher Seite erhält, kann in wenigen Jahren oder sogar Monaten bereits überholt sein. Immer strengere Vorgaben, die aus umwelttechnischer Sicht einen Fortschritt darstellen, sind aus ökonomischer Sicht mit gewissen Risiken behaftet.
Lage ist immer noch zentraler Faktor
Obwohl Nachhaltigkeit inzwischen ein wichtiger Faktor für Büro-Mieter:innen ist, handelt es sich dabei nicht um den alleinentscheidenden. An Standorten, die als weniger attraktiv angesehen werden, zeigt sich eine vergleichbar hohe Leerstandsrate bei zertifizierten und nicht-zertifizierten Objekten. Für die Untersuchung wurden Büroimmobilien in 40 Städten aus 19 europäischen Ländern herangezogen. Insgesamt wertete CBRE dafür 19.400 Mietverträge aus, von denen 6.100 auf zertifizierte Objekte entfallen und 13.300 auf nicht zertifizierte. Für Wien wurden 1.200 Verträge betrachtet.
STRABAG forciert Nachhaltigkeit und wirtschaftlichen Erfolg
Die Studienergebnisse bestätigen damit den Weg, den STRABAG mit der Strategie 2030 eingeschlagen hat: Ökologische Nachhaltigkeit im Unternehmen und in der Baubranche voranzutreiben sowie damit den ökonomischen Erfolg langfristig zu sichern und auszubauen. „Wir digitalisieren sinnvoll, reduzieren CO2-Emissionen signifikant und setzen umweltfreundliche Materialien recyclingfähig ein. Unser Fokus ist klar: Das Erreichen einer schnellstmöglichen Klimaneutralität, attraktive Produkte für Investor:innen und unsere Kund:innen anzubieten und dabei wirtschaftlich bleiben“, erklärt Herwig Schwarz, Unternehmensbereichsleiter STRABAG Real Estate.