News:Architektur und neue Bildungskonzepte beflügeln das Lernen

Marco Seltenreich

von Marco Seltenreich

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Architektonische Gestaltung hat schon immer eine wichtige Rolle bei der Schaffung von Lernräumen gespielt, aber in den letzten Jahren werden neue Ansätze ausgearbeitet, um das Lehren und Lernen in einer völlig neuen Art und Weise zu gestalten. Ein Schlüsselfaktor dabei ist die Schaffung von flexiblen, anpassbaren Räumlichkeiten, um den unterschiedlichen Lernstilen und zeitgemäßen pädagogischen Ansätzen gerecht werden zu können und sowohl Gruppenarbeit als auch individuelle Betreuung zu ermöglichen.

Die Anforderungen an Bildungseinrichtungen haben sich in den letzten Jahren sehr stark auf den geänderten Betreuungsbedarf und -zeiten angepasst. In Wien läuft seit 2012 das bisher größte Bildungs-Einrichtungen-Neubauprogramm (BIENE) für Kindergärten und Schulen. Dabei entstehen moderne Bildungscampusprojekte mit Kindergartengruppen, Volksschul- und Mittelschulklassen. Durch die ganztägige Betreuungsform und die Integration von einzelnen Bildungseinrichtungen in einem Gebäude entstehen Synergien, vorhandene Ressourcen können optimal genutzt und eine ganzheitliche Bildungskontinuität gewährleistet werden. Der Tagesablauf folgt einem Rhythmus aus Lern- und Freizeitphasen, die sowohl konzentriertes Lernen und Arbeiten ermöglichen als auch Ruhe und Kreativität zulassen. Es gibt Zeit für Reflexion, Bewegung, Interaktion, ein gemeinsames Essen und individuelle Förderung. Waren früher Kindergärten und Schulen in den Sommermonaten geschlossen, sind moderne Bildungseinrichtungen auf einen Ganztages- und Ganzjahresbetrieb ausgelegt. Dies schafft unterschiedlich Anforderungen an die Räumlichkeiten und Gegebenheiten. Einhergehend gewinnen Themen wie sommerliche Überwärmung, Innenraumklima und die Multifunktionalität an Bedeutung welche bereits bei der Planung mitbedacht werden müssen.

Campusse übernehmen Stadtteilfunktion

Zusätzlich zum Bildungsbetrieb nehmen die Campusse auch eine Stadtteilfunktion ein. Ein Bildungscampus ist mit seinem sozialen Umfeld verbunden; er stellt räumliche Strukturen bereit, die von Vielen genutzt werden können: Nicht nur Kindergarten, Volksschule und Mittelschule, auch Vereine oder Anrainer:innen profitieren von der Mehrfachnutzung der Frei- und Sportflächen. Beispiele dafür sind Turnsäle, die extern von Vereinen genutzt werden oder Musikschulen, Proberäume oder Jugendzentren, die in den Campussen beheimatet sind und für das gesamte Grätzel nutzbar sind. Veranstaltungssäle können an Externe vermietet werden und die Frei- und Grünflächen werden außerhalb des Campusbetriebes auch für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Folgende Aspekte spielen bei der Planung von modernen Bildungseinrichtungen zusätzlich eine wesentliche Rolle:

Flexible Raumgestaltung und Vielfalt: Moderne Bildungseinrichtungen benötigen flexible, anpassbare Räume, die verschiedene Lehr- und Lernstilen, pädagogische Ansätze, die den unterschiedlichen Altersstufen gerecht werden. Unterricht muss nicht mehr starr nur im Klassenzimmer stattfinden. Auch Frei- und Gemeinschaftsflächen oder Multifunktionsräume übernehmen die Funktion von Bildungs- und Betreuungsräumen. Dieses Konzept wird durch Bibliotheken, Sonderunterrichtsräume, Gemeinschaftsräume, Musikräume, Freiflächen und Rückzugsmöglichkeiten ergänzt.

Natürliches Licht: Im digitalen Zeitalter verbringen Kinder und Jugendliche immer mehr Zeit vor Handy, Tablet oder Laptop. Es ist nachgewiesen, dass natürliches Licht das Wohlbefinden und die Konzentration steigert. Eine vorausschauende Planung kann den Einfluss von natürlichem Licht maximieren. Große Fenster und Glasfronten, Oberlichter und großzügig gestaltete Innenhöfe können verwendet werden, um das Tageslicht in Klassenzimmern zu maximieren und damit eine angenehme Lernatmosphäre zu schaffen.

Natürliche Umgebung: Naturnahes Lernen fördert die Konzentration, steigert das Wohlbefinden und die Lernleistung. Integrierte Gärten und Freiflächen, die den Nutzern Zugang zur Natur ermöglichen, unterstützen Lehrer und Kinder in ihrem Schulalltag und laden zum Lernen, Spielen und Entspannen ein.

Technische Innovationen: Um einen innovativen pädagogischen Betrieb zu ermöglichen, muss auch die „Hardware“ Schritt halten. Zeitgemäße haustechnische Lösungen, wie Betonkerntemperierung, in Verbindung mit der architektonischen Gestaltung der Baukörper wie vorspringende Terrassen oder Vertikalbegrünung sorgen für ganzjährig angenehmes Raumklima und beugen der sommerlichen Überwärmung vor. Bestmögliche Energieerzeugung am eignen Grundstück über die Nutzung von Geothermie oder PV-Anlagen machen die Gebäude „klimafit“. In einer Zeit, in der lebenslanges Lernen zur Norm wird, sind Bildungsexperten, Planer und ausführende Firmen gleichermaßen gefragt, innovative Lösungen zu finden, die die Bedürfnisse der Lehrenden und Lernenden von heute und morgen erfüllen. Durch die Verschmelzung von Architektur, modernen Energie- und Techniklösungen und neuen Bildungskonzepten entstehen Räume, die nicht nur Wissen vermitteln, sondern Lebensräume darstellen, die ihre Nutzer dazu inspirieren, die Grenzen des Wissens zu erweitern und die Welt auf neue Weise zu interpretieren. Nicht zuletzt deshalb engagiert sich STRABAG Real Estate mit seiner Public-Private-Partnership-Kompetenz bei diesen Schulprojekten. Vorzeigeprojekte sind unsere beiden kürzlich an die Stadt Wien übergebenen Bildungscampusse Heidemarie-Lex-Nalis im 11. Bezirk und der Bildungscampus Landgutgasse in Favoriten.

Der neue Campus Landgutgasse hat vieles zu bieten.

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Der neue Musikraum im Campus Landgutgasse sorgt für gute Stimmung

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Im neuen Campus Landgutgasse warten die neu gestalteten Klassen auf ihre Schüler:innen

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Auch die Vorschulkinder dürfen sich auf eine neues Klassenzimmer freuen

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Der Campus Rappachgasse verfügt über viele Grünflächen

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Die Innenräume im neuen Campus sind hell und freundlich gestaltet

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Die Kletterwände im Campus Rappachgasse sorgen für Spaß an der Bewegung

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